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Geschichtsstunde für Senioren
Beim Senioren-Nachmittag des Turnerbunds zeigte sich der Dilsberg in vielen Facetten
19. November 2017
    
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Den Dilsberg einmal wie aus dem Wohnzimmer betrachten – das konnten die Gäste beim Seniorennachmittag des Turnerbunds. Dessen Vorsitzender Ralf Baudisch führte die Turnerbund-Mitglieder durch ein kleines Programm von Filmen über den Dilsberg. In einem Fernseh-Wetterbericht waren Burg und Wälder von einer glitzernden Schneedecke überzogen. „Keine Angst, morgen wird das Wetter noch nicht so“, sagte Baudisch lachend. Doch bei diesen schönen Winterbildern bekam der eine oder andere Gast schon Lust auf den ersten Schnee. Dazu passte die gemütliche Atmosphäre in der Tuchbleichen-Halle bei Kaffee und selbst gebackenen Kuchen der Turnerbund-Frauen.
  
Ein Film aus der Reihe „Burgen und Schlösser der Region“ war wie eine kleine Geschichtsstunde. Die Tatsache, dass Mark Twain bei seinem Besuch auf dem Dilsberg das Geheimnis des Burgbrunnens erforschen wollte, sorgte bei den Senioren für Belustigung. Damals gingen Gerüchte um, dass aus dem Brunnenschacht ein Geheimgang wegführte. Gemeinsam mit Dilsberger Kindern warf er deswegen ein brennendes Büschel Stroh in den Brunnenschacht um zu prüfen, ob der Stollen einen Ausgang hat. Als der Rauch verschwand war Twain und den Kindern klar, dass der Brunnen einen Ausgang haben musste.
  
Doch nicht nur Filme sorgten beim Seniorennachmittag für Unterhaltung. Wolfgang Zeller mit Gesang und Paul Kambili an der Gitarre brachten maritimen Flair in die Tuchbleichenhalle. Zu „My Bonnie is over the ocean“ und „Wir lagen vor Madagaskar“ schunkelte das Publikum. Gisela Zeller stellte den Senioren eine Quizfrage: Wer hat „Jimmie Braun, das war ein Seemann“ gesungen und wann wurde es komponiert? „1959!“, kam die Antwort so schnell aus dem Publikum, dass selbst Gisela Zeller überrascht war.
 
Bevor Protokollführer Thomas Schild das letzte Mal den Beamer anschaltete, ergriff Baudisch noch einmal das Wort: „Es ist schön, in was für einer bewegten Gegend wir wohnen“, sagte er, „unseren schönen Dilsberg mal aus der Außenperspektive zu sehen ist immer interessant.“

Der Film, der den 40. Nachtwächterzug beim Jahreswechsel 2015/2016 zeigt, stammt sogar aus der Hand eines Dilsbergers. Burkhard Zantopp hatte die Zeremonie gefilmt und geschnitten. Die Dilsberger Feste im tiefen Winter, die rot-goldene Uniformen der Nachtwächter, schaukelnde Laternen und dazu der Ton des Blashorns zum neuen Jahr. Diese Aufnahmen versetzten die Besucher ein paar Wochen in die Zukunft zum Neujahrsabend. „Wir wünschen euch all zu gleichen, den Armen und den Reichen“, sangen die Nachtwächter im Film. „Wir wünschen Euch allzumal, ein glückseliges neues Jahr“, sangen auch die Senioren in der Tuchbleiche.

So endete der Nachmittag mit kalten Platten voller Brot, Käse und Trauben. Auf den Dilsberger Winter freute sich nach diesem Seniorennachmittag wohl jeder Besucher.

Text & Bilder: Sarah Rondot
30.11.2017