Nikolaus hatte seine Brille im Himmel vergessen 13. Dezember 2017 |
Die Turnkinder von Frau Fröhlich stürmen wie immer übermütig in die Graf-von-Laufen Halle. Gabriele Fröhlich schlägt die Trommel und die Kinder laufen hin und her. Dann kommen sie in einem Kreis um ihre Turnlehrerin zusammen. Wie jeden Mittwoch also. |
Doch heute ist keine gewöhnliche Turnstunde. Das merken die Turner spätestens, als plötzlich ein Mann im roten Mantel aus dem Geräteraum spaziert kommt. „Der Nikolaus!“, die Überraschung ist groß. Doch vorerst bleibt der Sack des Nikolauses geschlossen. |
Die zwei Turngruppen, die Eltern-Kind-Gruppe von Laufalter bis zu drei Jahren und die Älteren Kinder von drei bis sechs Jahren müssen zuerst ihr Können zeigen. Links und rechts vom Stufenbarren sind Bänke eingehakt. Auf der rechten Seite krabbeln die Kinder auf Knien nach oben, dann überwinden sie die Lücke und rutschen auf der rechten Seite auf dem Bauch herunter. Der Nikolaus ruht sich währenddessen aus. |
Die kleineren Kinder können ihre Augen gar nicht vom Nikolaus abwenden. Was der wohl für sie dabei hat? Ein paar ist der Mann mit dem langen Bart jedoch nicht ganz geheuer. Sie haben sich gleich zu Anfang an den Rand der Turnhalle geflüchtet. Die meisten sind aber begeistert von dem besonderen Gast. Während sie die zweite Übung absolvieren, eine erhöhte Weichbodenmatte erklimmen und herunterspringen, schielen sie immer wieder zu dem großen Leinensack herüber. |
Bevor der geöffnet wird, muss der Nikolaus selber ran. Er hüpft zwischen auf dem Boden liegenden Reifen herum. „Gar nicht so einfach für einen alten Mann“, beschwert er sich, bevor er sich wieder niederlässt. Bei „Oh Tannenbaum“ und „In der Weihnachtsbäckerei“ singen die Kinder aus vollem Hals, schließlich wartet eine Belohnung. |
Da der Nikolaus seine Brille im Himmel vergessen hat, wie Gabriele Fröhlich erzählt, muss sie die Namen auf den Päckchen vor, die der Nikolaus nun aus dem Sack zieht. „Du hast sehr schön gesungen Leonie!“ oder „Ich habe gesehen wie toll du geturnt hast Jonas!“, der Nikolaus richtet sich an jedes Kind einzeln. Sogar ein Mädchen, was schon am Anfang der Stunde das Weite gesucht hat, traut sich nun ihr Päckchen entgegen zu nehmen. |
Für die Jüngeren hat der Nikolaus ein Büchlein dabei, „Mit dem Rabe Socke!“, freut sich die kleine Iussia. Die Größeren packen einen Weihnachtswürfel vom Raben Socke aus. Auf jeder Seite stehen Vorschläge: Backe Plätzchen oder lies eine Weihnachtsgeschichte zum Beispiel. Ob der Nikolaus im nächsten Jahr wieder kommen soll, muss Gabriele Fröhlich nicht zweimal fragen. „Jaaa!“, rufen ihre Turnkinder. Zum Abschluss singen alle Kinder gemeinsam „ Ist das Turnen zu Ende gehen wir alle nach Haus“, und so endet diese besondere Turnstunde doch wie jeden Mittwoch. |
Text: Sarah Rondot Bilder: Christian Treu 14.12.2017 |